Fluglärm spaltet !

Während es dem Chef der kommerziellen Flughafenbetreibergesellschaft (FHG GmbH), Herrn Eggenschwiler, anscheinend am wichtigsten ist, dass das WLAN auf dem Flughafengelände funktioniert (HA, 06.01.17), ist es das größte Anliegen der FHG-Sprecherin, Frau Harder, zu verbreiten, dass der „Wunsch nach Mobilität“ (HA, 07.01.17) weiter wächst. Keinem von beiden scheint in ihren Jahresbilanzen ein Hinweis darauf, dass das Jahr 2016 das lauteste Flugjahr seit 1999 darstellt, in den Sinn zu kommen – bezeichnend.

In diesen Zusammenhang passt die polarisierende Leserumfrage des Hamburger Abendblattes, ob ein Nachtflugverbot am innerstädtisch gelegenen Flughafen „Helmut Schmidt“ ab 23 Uhr konsequent durchgesetzt werden soll oder nicht? Im Kern lautet die Frage, ob sich der Flughafenbetrieb an Recht und Ordnung halten oder der Mobilitätsgier der Generation „Billigflieger“ frönen soll. Das Ergebnis von lediglich 53 % für einen angemessenen Schutz der vom Fluglärm und Flugdreck betroffenen Bevölkerung zu erschreckenden 47 % für das Motto „ich geb‘ Gas, ich will Spaß – wer bremst verliert“ spricht Bände und wirft ein deutlich negatives Licht auf die Einstellung der Hamburger Bevölkerung im Hinblick auf Rücksichtnahme und Respekt gegenüber Dritten. Knapp jedem zweiten fehlt es offensichtlich an Empathie und Mitgefühl für die Bürgerinnen und Bürger, die jeden Tag und einen großen Teil der Nacht – d.h. an 365 Tagen im Jahr bis zu 18 Stunden am Stück – eines wesentlichen Teils ihrer Lebensqualität durch den überbordenden Flughafenbetrieb beraubt werden.

Eine Frage der sozialen Gerechtigkeit
Eine Frage der sozialen Gerechtigkeit – „Billigflieger für Alle“ oder Lebensqualität auch für Anwohner in den An- und Abflugkorridoren

Fazit: Acht von zehn Hamburgerinnen und Hamburgern nutzen den Flughafen in Fuhlsbüttel, ohne selbst von den Negativfolgen des Flughafenbetriebes betroffen zu sein. Ein großer Teil hiervon ist nicht bereit, auch nur im Ansatz Eigenverantwortung dahingehend zu übernehmen, die gesetzlich vorgeschriebene Nachtruhe einzuhalten und auf diese Weise einen hinreichenden Ausgleich zwischen ihrem Partikularinteresse (Mobilität) und dem Wohl der Allgemeinheit (körperliche und seelische Unversehrtheit) zu erzielen! – Armes, reiches Hamburg.